Materialkunde

Materialkunde

Fasern lassen sich in 4 Gruppen einteilen:

Naturfasern mit pflanzlichen Ursprung (Baumwolle , Leinen, Ramie )

Naturfasern mit tierischem Ursprung (Wolle vom Schaf, Cashmere, Biber oder anderen Tieren, Seide)

Chemiefasern mit natürlichem Ursprung (z.B. Viskose, Modal)

Chemiefasern mit synthetischem Ursprung (z.B. Polyester, Polyacryl, Elasthan)

BIBERHAAR

Biberhaarhüte – ein perfekter Begleiter für schlechtes Wetter

Wussten Sie schon, dass der Biber ein tierisches Wunderwerk ist? Mit ca. 12.000 Haaren pro cm2 am Rücken und ca. 23.000 Bauchhaaren pro cm2 ist er perfekt angepasst an schlechtes Wetter und kalte Tage. Doch nicht nur das: Biberhaar ist ein wahrhaft hochwertiges Material und wird für die Herstellung von erstklassigen Hüten verwendet.

Biberhaarhüte sind ein echtes Highlight und überzeugen mit ihrer glatten, matt glänzenden Oberfläche sowie dem unvergleichlichen Tragekomfort. Das leichte Gewicht macht sie zum idealen Begleiter an jedem Tag. Doch was ist das Geheimnis hinter diesen besonderen Hüten?

Das feine, hochwertige Material Biberhaar ist das Geheimnis. Die feinen Tierhaare sind perfekt aufeinander abgestimmt und schaffen so eine außergewöhnliche Struktur, die sich perfekt an den Kopf des Trägers anpasst. Dank der guten wasserabweisenden Eigenschaften werden Biberhaarhüte auch bei schlechtem Wetter sehr geschätzt.

Auch das Innenband der Hüte ist ein Highlight. Durch einen speziellen Blindstich ist es perfekt angebracht und verhindert das Eindringen von Wasser in den Hut. Somit bleibt der Kopf des Trägers auch bei starkem Regen trocken.

Fazit:

Wer auf der Suche nach einem hochwertigen und stilvollen Hut ist, sollte unbedingt auf einen Biberhaarhut zurückgreifen. Die einzigartige Struktur der feinen Tierhaare, das leichte Gewicht sowie der unvergleichliche Tragekomfort machen diesen Hut zu einem absoluten Must-Have für jeden Hutliebhaber. Dabei sind Biberhaarhüte nicht nur besonders stylisch, sondern auch äußerst funktional und schützen den Kopf des Trägers bei schlechtem Wetter perfekt.

CASHMERE

Kaschmir – die Königin der Naturfasern

Kaschmir, auch bekannt als Cashmere, ist zweifelsohne die Königin der Naturfasern. Das wertvolle Unterhaar der Kaschmirziege stammt aus einer gleichnamigen Provinz in Indien sowie aus der Himalaya-Region, der Mongolei und aus China. Die Wolle wird von Hand ausgelesen und ausgekämmt. Pro Jahr und Ziege werden so nur etwa 100 Gramm gewonnen, was den hohen Preis dieses edlen Materials erklärt.

Kaschmir fühlt sich sehr weich an und ist leicht, wärmt aber optimal an kalten Wintertagen. Allerdings ist es auch sehr empfindlich und nicht sehr strapazierfähig. Daher ist es wichtig, Kaschmir richtig zu pflegen. Bei der Handwäsche sollte man nur warmes Wasser verwenden und nie länger als nötig einweichen lassen. Danach einfach mit klarem Wasser ausspülen, vorsichtig ausdrücken und in ein Handtuch einrollen, um es zum Trocknen auszulegen.

Wer es mit Risiko und auf eigene Gefahr versuchen möchte, kann Kaschmir auch in einer modernen Waschmaschine waschen. Dabei sollte man das Kleidungsstück auf links drehen, den Wollwaschgang einstellen und eine niedrige Drehzahl wählen. Auf diese Weise kann man Kaschmir schonend und sicher reinigen.

Fazit:

Kaschmir ist zweifelsohne eine der kostbarsten Naturfasern und ein Muss für jeden, der auf der Suche nach luxuriösen und wärmenden Kleidungsstücken ist. Obwohl es empfindlich ist und spezielle Pflege benötigt, lohnt es sich, in Kaschmir zu investieren. Mit der richtigen Pflege wird man lange Freude an diesem exquisiten Material haben.

HAARFILZ

Haarfilzhüte sind ein wahrer Genuss für alle Hutliebhaber. Anders als Wollfilz wird Haarfilz aus feinen Tierhaaren hergestellt und ist somit noch weicher und geschmeidiger im Griff. Das macht ihn sehr angenehm zu tragen und er kratzt oder beißt nicht auf der Haut. Ein weiterer Vorteil von Haarfilz ist seine Atmungsaktivität und wärmeisolierende Wirkung. So hält er den Kopf nicht nur im Winter schön warm, sondern ist auch an milderen Tagen ein perfekter Begleiter. Besonders bei schlechtem Wetter punktet Haarfilz durch seine Wasserresistenz. Regen und Schnee haben somit keine Chance, ins Innere des Hutes zu dringen.

Doch Haarfilzhüte überzeugen nicht nur durch ihre Funktionalität. Auch optisch machen sie einiges her. Der leichte Glanz des Haarfilzes verleiht jedem Hut eine edle Note und lässt ihn hochwertig wirken. Das macht Haarfilzhüte zu einem perfekten Accessoire für festliche Anlässe oder um einfach einen Hauch von Eleganz ins Alltagsoutfit zu bringen. Ob in klassischen oder modernen Designs, ein Haarfilzhut kann immer getragen werden und ist somit eine lohnende Investition in die eigene Hutkollektion.

WOLLFILZ

Wollfilz ist ein tolles Material, das aus der Wolle von Schafen hergestellt wird. Die Oberfläche der Wollfaser ist mit kleinen Schuppen bedeckt, was dazu führt, dass der Filz sehr dicht und strapazierfähig wird. Wollfilz hat viele Vorteile, die es zu einem großartigen Material machen. Einer der Vorteile ist seine hervorragende Wärmeisolierung, was bedeutet, dass man im Winter schön warm bleibt. Wolle kann die Körperwärme speichern und die Wärmeisolierung von Wollfilz macht ihn zur perfekten Wahl für kalte Wintertage. Ein weiterer Pluspunkt von Wollfilz ist, dass er nur sehr schwer Schmutz annimmt und resistent gegenüber Farbveränderungen ist. Wollfilz ist außerdem antistatisch und schwer entflammbar. Da das Material wasserabweisend ist, dringt Flüssigkeit kaum ein. Das macht Wollfilzhüte zu einer tollen Wahl, wenn man im Regen unterwegs ist oder sich in einer feuchten Umgebung aufhält.

WOLLE

Wolle ist das weiche Fell der Schafe (im Gegensatz zum Deckhaar), aber auch andere spinnfähige Haare von Säugetieren wie Ziegen, Kamelartigen und Angorakaninchen gehören dazu. Nachdem die Schafe geschoren wurden, wird die Wolle gewaschen und von Schmutz und Pflanzenresten befreit. Danach wird das Wollfett entfernt, damit es schneller trocknet. Die Wollfasern werden zu Fäden versponnen, die dann zu Garnen weiterverarbeitet werden.

Je nach Haarlänge, Feinheit und Kräuselung gibt es verschiedene Wollqualitäten. Merinowolle ist zum Beispiel sehr fein, kurzfasrig und stark gekräuselt, während Crossbred-Wolle mittellang und von mittlerer Feinheit und Kräuselung ist. Cheviot Wolle hingegen ist lang, grob und glatt. Wolle ist hochelastisch und knitterfest, hält warm, nimmt viel Feuchtigkeit auf und ist gegenüber Säuren beständig, aber unbeständig gegenüber Laugen. Beim Waschen verfilzt Wolle schnell, deshalb sollte man sie am besten per Hand bei niedrigen Temperaturen (unter 30° C) mit einem speziellen Wollwaschmittel waschen. Nasse Kleidungsstücke aus Wolle sollten vorsichtig behandelt werden, da sie sich leicht verformen können.

SCHURWOLLE (ABKÜRZUNG WV)

Schurwolle ist echt cool, sie kommt von Schafen, die geschoren werden. “Reine Schurwolle” heißt so, wenn es zu 100% aus Schurwolle besteht und keine fremden Fasern drin sind. Die Verarbeitung der Schurwolle bestimmt ihre Eigenschaften, wie zum Beispiel die Isolationsfähigkeit. Je voluminöser die Fasern sind, desto besser halten sie Wärme. Glatt verarbeitete Fasern aus Kammgarn sind dagegen weniger isolierend. Schurwolle ist hygroskopisch und kann viel Feuchtigkeit aufnehmen und den Schweiß binden. Aber Vorsicht: Schurwolle kann schnell scheueranfällig sein. Dafür ist sie sehr elastisch.

Wenn du Knitterfalten in deiner Schurwoll-Kopfbedeckungen hast, kannst du diese einfach mit Wasserdampf entfernen. Handsteamer eignen sich perfekt dazu. Wenn deine Kopfbedeckung nur leicht verschmutzt ist, kannst du sie durch einfaches Lüften reinigen. Wenn es etwas schmutziger ist, solltest du deine Schurwolle lieber mit der Hand waschen und dafür am besten ein spezielles Wollwaschmittel nutzen.

GORE-TEX

Gore-Tex ist sozusagen der Star unter den Funktionsmaterialien. Es ist ein geschützter Markenname für ein Material, das besonders durch seine Wind- und Wasserdichtigkeit glänzt, aber trotzdem atmungsaktiv ist. Das bedeutet, dass Schweiß nach außen abgegeben werden kann, aber kein Regen oder Wind hinein kommt. Gerade für Menschen, die viel draußen unterwegs sind oder in regnerischen Gebieten arbeiten, ist Kleidung aus Gore-Tex daher sehr zu empfehlen.

Wenn die Kopfbedeckungen mit oder aus Gore-Tex schmutzig wird oder unangenehm riecht, kann sie in der Regel gewaschen werden. Allerdings sollte man beim Waschen darauf achten, dass man kein Waschpulver verwendet, da dies die Feinporigkeit des Materials verstopfen kann. Stattdessen ist es besser, Flüssigwaschmittel zu verwenden. Am besten ist es auch, die Kopfbedeckung nur bei niedrigen Temperaturen von Hand zu waschen und auf den Trockner zu verzichten, da der heiße Luftstrom das Material beschädigen kann.

SEIDE (ABKÜRZUNG SE)

Seide ist echt super weich und geschmeidig, aber auch empfindlich. Diese schöne Naturfaser wird aus den Kokons von Seidenraupen gewonnen, die aus ihren feinen Fäden ein einzigartiges Gewebe spinnen. Seide ist temperaturausgleichend, was bedeutet, dass sie bei Hitze kühlend und bei Kälte wärmend wirkt. Außerdem kann sie bis zu einem Drittel ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich nass anzufühlen.

Aber Achtung! Seide sollte nicht mit Schweiß, Deosprays oder Parfüm in Kontakt kommen, da es zu Verfärbungen kommen kann. Um Seide zu pflegen, sollten unbedingt die entsprechenden Pflegehinweise beachtet werden.

RAMIE (ABKÜRZUNG RA)

Ramie ist eine echt coole Faser! Es handelt sich um eine Naturfaser, die ähnlich wie Leinen ist und sehr stark ist. Die Fasern sind super glatt und lassen sich gut einfärben. Kleidungsstücke aus Ramie fühlen sich etwas fester als Baumwolle an, sind aber trotzdem sehr leicht und angenehm zu tragen. Ramie ist eine beliebte Wahl für leichte, aber strapazierfähige Stoffe. Die Ramiefaser weist eine weiße Farbe auf und ist mit Baumwolle vergleichbar. Sie hat ebenfalls einen sehr seidenartigen Glanz, welcher stärker als Leinenglanz ist. Die Ramiefaser besitzt die gleichen Eigenschaften wie Baumwolle und Leinen. Sie ist ebenfalls sehr elastisch und knitterfähig.

Pflege von Ramie

Ramie kann bei niedrigen Temperaturen von Hand gereinigt werden, indem man es in lauwarmem Wasser mit einem milden Waschmittel feucht abwischt. Es sollte nicht im Trockner getrocknet werden, sondern an der Luft getrocknet werden. Um zu verhindern, dass das Material zu stark knittert, kann es nach dem reinigen mit dem handwarmen Bügeleisen geglättet werden.

ELASTAN ODER ELASTHAN (ABKÜRZUNG EL ODER EA)

Elastan, auch bekannt unter Handelsnamen wie Lycra und Dorlastan, ist ein synthetisches Material, das hauptsächlich aus Polyurethan besteht und extrem elastisch ist. Das bedeutet, dass es sich bei Entlastung wieder komplett zurückzieht. Elastan wird normalerweise anderen Fasern beigemischt, um diesen Elastizität zu verleihen. So werden z.B. Jerseystoffe und Badeanzugstoffe dehnbar und bequem gemacht. Elastan lässt sich gut einfärben und sorgt dafür, dass die Farben auch nach vielen Wäschen noch schön bleiben.

POLYESTER (ABKÜRZUNG PL, PES ODER PET)

Polyester ist eine Kunstfaser, die aus Erdöl hergestellt wird. Erdöl ist ein wichtiger Rohstoff, der oft auch als “Schwarzes Gold” bezeichnet wird. Es handelt sich um eine dunkle, viskose Flüssigkeit, die unter der Erdoberfläche in Gesteinsschichten vorkommt. Erdöl entsteht aus abgestorbenen Pflanzen und Tieren, die sich vor Millionen von Jahren in sedimentären Gesteinsschichten abgelagert haben. Polyester hat viele Vorteile, die es zur am häufigsten verwendeten Kunstfaser in der Bekleidungsindustrie machen. Es ist sehr reiß- und scheuerfest und hat eine hohe Farbechtheit. Darüber hinaus ist es relativ preiswert in der Herstellung. Polyester lässt sich gut zu Stoffen mit verschiedenen Aussehen und Eigenschaften verarbeiten. Die Faser wird oft so verarbeitet, dass sie wie Naturfasern wie Baumwolle, Leinen oder Seide aussieht. Das hat den Vorteil, dass sie weich und bequem ist, aber dennoch widerstandsfähig und pflegeleicht bleibt. Ein weiterer Vorteil von Polyester ist, dass es sehr schnell trocknet, da es kaum Feuchtigkeit aufnimmt. Das kann besonders beim Sport und in feuchten Umgebungen von Vorteil sein. Allerdings hat die geringe Feuchtigkeitsaufnahme auch Nachteile, z.B. wird Schweiß nicht aufgesaugt. Ein weiterer Vorteil von Polyester ist, dass es wenig bis gar nicht knittert und damit Bügeln überflüssig macht.

BAUMWOLLE/COTTON (ABKÜRZUNG CO)

Baumwolle wird aus den feinen Haaren gewonnen, die die Samenkapseln der Baumwollpflanze umgeben. Die Pflanze mit der klingenden lateinischen Bezeichnung Gossypium gehört zu den Malvengewächsen und wurde schon sehr früh kultiviert. Nachgewiesen sind, unabhängig voneinander, zwei Domestizierungen in Amerika, eine in Asien und eine in Afrika. Kleidung im Alten Ägypten bestand aus Baumwolle, Wolle oder Leinen, traditionelle Kleidung in China und Japan wurde aus Baumwolle, Seide oder Leinen (selten Wolle) gefertigt.

RAFFIASTROH

Raphia ist eine Gattung der Palmen, die hauptsächlich in tropischen Afrika beheimatet ist. Die Blätter von Raphia regalis sind mit bis zu 25 m Länge die größten im Pflanzenreich. Einige Raphia-Arten haben in Afrika eine wirtschaftliche Bedeutung. Aus den Fiederblättchen werden Raffiafasern gewonnen, die für viele Produkte verwendet werden. Aus den bis zu 15 Meter langen Blättern der Raffia Palme wird der Raffia Bast abgetrennt und getrocknet, um ihn für die weitere Verarbeitung bereitzustellen. Obwohl das Material hauptsächlich für die Herstellung von Strohmützen genutzt wird, findet es auch selten Anwendung bei der Produktion von Strohhüten.

Toquilla Stroh

Toquilla-Stroh, das Herzstück jedes Panama-Hutes, wird aus der Toquilla-Pflanze in Südamerika gewonnen. Die Strünke werden kurz abgekocht und getrocknet, um ihnen ihre charakteristische helle Farbe zu verleihen. Dies geschieht durch Trocknen über einem Feuer mit Schwefel. Die Strünke werden schließlich von Hand in feine Faserstränge zerteilt, wodurch die Qualität des späteren Hutes bestimmt wird. Ein Prozess, der mit viel Sorgfalt und Präzision von erfahrenen Handwerkern durchgeführt wird.

Seegras

Seegras – eine der schönsten Naturfasern, die nachhaltig, robust und elegant ist. Vielseitig einsetzbar, von Körben über Teppiche und Lampenschirme bis hin zu Strohhüten. Früher auch als Lärmschutz und Dämmung genutzt. Kein Wunder, dass immer mehr Menschen von dieser traditionsreichen Faser so begeistert ist!

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